„Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.“
D. Bonhoeffer
Sich in Geduld und nicht-Reagieren zu üben, ist sicherlich eine der lohnenswertesten Dinge, die man für sich selbst tun kann.
Geduldig zu sein, bedeutet auch in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben, bei sich selbst zu sein, selbst wenn man reflexhaft und impulsiv reagieren möchte. Es ist die Fähigkeit, Unangenehmes auszuhalten, sich der Situation zu stellen und mehr bedächtig als impulsiv mit ihr umzugehen.
Ich befinde mich derzeit in Ferien in Oberfranken. Eine meiner Übungen zur Geduld betrifft das Tee zubereiten.
Ich habe das Tee trinken vor einiger Zeit als innere Einkehr, als Ruhepunkt und tägliches Ritual für mich entdeckt und lieben gelernt. Jetzt in den Ferien kommt jedoch noch eine Übung in Geduld dazu.
Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen.
T’ien Yi-Heng
Beim zubereiten von grünem Tee ist die Wasserqualität, die Wassertemperatur und die Ziehzeit entscheidend für den Geschmack des Tee.
Hier in meinem Feriendomizil habe ich jedoch keinen „High-Tech“-Wasserkocher mit Temperatursteuerung und auch kein Thermometer. Also bleibt mir nichts anderes, als das Tee-Wasser zum Kochen zu bringen und anschliessend zu warten und zu fühlen, bis sich dies auf die entsprechende Temperatur abgekühlt hat.
Immer wieder fühlen, wie heiss das Wasser ist. Nach meinem Gefühl zu gehen, ob die Temperatur nun richtig ist, abzuwarten… meine Übung in Geduld.
Und sie tut unheimlich gut. Umso schöner, wenn der Tee richtig gelingt.