1. Januar 2024

Zwischen den Jahren

Im Hause sind wir miteinand
Die Arbeit, die Gedanken ruhen
Wir sind bei uns und zugewandt
dem, was da kommt mit leisen Schuhen

Jürgen Wagner

Die Zeit zwischen den Jahren fühlt sich für mich oft wie eine Achterbahn an. Wie eine Achterbahn, die auf einen Höhepunkt zurast. Geschäftlich dürfen viele Dinge noch erledigt werden. Abschlüsse müssen gemacht werden. Letze Aufgaben erledigt werden. Das Weihnachtsfest und Sylvester müssen vorbereitet werden. Alles um mich herum ist in Bewegung, manchmal auch im Zugzwang und im Stress. 

Dann, kurz vor dem Jahreswechsel ist es, wie wenn die Achterbahn kurz vor dem Höhepunkt ist. Alles wird langsam, fast schwerelos. Der Schwung Richtung Scheitelpunkt nimmt ab. Still und ruhig. Es entsteht eine Leere.

Zeit um in mich zu gehen. Mich zu spüren. Dankbar für die erlebten Momente und Begegnungen zu sein. Aber auch Zeit um mir bewusst zu werden, was ist. Den Weg, den ich gehe zu erkennen und den Fokus in die Weite zu richten.

Die Tage zwischen den Jahren sind für mich besonders. Irgendwie gehören sie nicht zum zu alten Jahr und auch nicht zum neuen Jahr. Sie trennen und verbinden beide Jahre zugleich. Sie bilden wie einen Übergang.

Während der Rauhnächte, 21.12. bis 5.01. , wurde früher sogar durch die „Perchten“ (nach der Göttin Percht) darauf geachtet, das alles zur Ruhe kommen kann. Nur nach bestimmten Regeln gearbeitet und gewirtschaftet wird. Zeit für die Einkehr zu sich selbst genommen wird.  Die Zeit der Rauhnächte ist die dunkelste Zeit des Jahres und deshalb besonders kostbar. Die Nächte sind am längsten. Sie laden ein, nach innen zu gehen und sich neu auszurichten. Es ist auch die Zeit der Rituale.

In der Rauhnacht Stille spricht der Himmel zu mir.

Roswita Bloch


Im neuen Jahr ist dann der Scheitelpunkt der Achterbahn überwunden und alles nimmt wieder Fahrt auf, wird schneller. Die ruhige Stimmung nimmt ab und die Geschäftigkeit nimmt zu. Es ist die Zeit, in welcher wieder alles in Bewegung kommt. Vieles nimmt wieder seine gewohnten Gang. 
Ob wir etwas verändern wollen, liegt ganz allein bei uns. Vielleicht ist es gut so wie es ist. Und vielleicht ist es auch noch nicht an der Zeit, für die Veränderung. Wichtig ist, sich seinem Selbst bewusst zu werden und einen Weg zu gehen, der für sich selbst die beste Option ist.

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