Ein Mönch fragte Ummon:
„Was ist das für eine Zeit, in der sich die Bäume verfärben und die Blätter fallen?“
Ummon antwortete:
„Der goldene Wind offenbart sein wahres Wesen“.
Der Herbst – eine Jahreszeit der Umwandlung. Blätter verfärben sich und fallen zu Boden. Bäume ziehen ihre Säfte zurück, bereiten sich auf den Winter vor. Die Natur zeigt ein anderes Gesicht. Zunächst noch bunt und freudig, dann kahl und kühl. Die Natur entledigt sich dem, was in der Winterzeit nicht benötigt wird.
Bei Spaziergängen im Herbst denke ich gerne über diese Zeilen von Ummon nach.
Für uns kann „der goldene Wind“ ein Zeichen zum loslassen und der Trennung sein.
Was ist es, was ich loslassen und gehen lassen darf?
Von was kann ich mich trennen, was ich nicht mehr benötige?
Welche Gedanken haben mich beschäftigt, die ich jetzt loslassen kann?
Was möchte ich nichtmehr oder anders tun?
Es ist wunderbar, nach dem herbstlichen Spazierengehen, bei einer heissen Tasse Tee diese Gedanken nachklingen zu lassen.