Erwartungen aufgeben heißt, die Struktur von Erwartungen haben, zu verstehen“
Monika Winkelmann
Oft begegnet man, wenn man sich mit Achtsamkeit und Spiritualität beschäftigt, der Aussage, man soll keine Erwartungen haben.
Jedoch denke ich, dies wird oft falsch verstanden. Wir sind nie frei von Erwartungen. Erwartungen an die Zukunft, Erwartungen an andere Menschen, Erwartungen an einem Selbst.
Wenn wir diese Erwartungen an uns selbst nicht gerecht werden, führt dies zu Enttäuschung, manchmal auch zu Frustration.
Auch beim Tee trinken haben wir oft Erwartungen. Wir erwarten, dass wir den Tee gut zubereiten und dass der Tee gut schmeckt. Auch dass der Tee so schmeckt wie auf der Verpackung angegeben ist.
Was wir jedoch tun können, ist den Erwartungen nicht so viel Gewicht und Geltung zu geben.
Offen und neugierig zu sein und zu beobachten, was in genau diesem Augenblick passiert. Abstand zu nehmen, um genau hinzusehen und zu fühlen was ist. Es durch uns (durch)fließen zu lassen.
„Zen bedeutet im Fluss des Lebens zu sein“
Ursula Heitfeld
Beim Tee zubereiten darauf zu vertrauen, dass der Tee in diesem Moment genau richtig sein wird. Sich vom Tee tragen zu lassen.
Wir erleben den Tee. Den Geruch, den Geschmack, das Geräusch beim Einschenken und das Gefühl, welches sich beim Trinken einstellt.
Der Tee holt uns in die Gegenwart. Jenseits von Erwartungen und Bewertungen.