So meidet denn jeder Kundige das Übermaß und den Mangel und sucht und wählt die Mitte.
Aristoteles
Von Außen betrachtet wird dem Buddhismus oft uneingeschränkte Sanftheit unterstellt. Dies würde jedoch zahlreiche Probleme mit sich bringen. Übertriebene Sanftheit führt zu einem unterstützen von schädlichem Verhalten in seinem Umfeld. Gerade als Führungskraft würde dies zu großen Problemen beim Führen von Menschen führen. Dies ist genau identisch bei übertriebener Härte. Auch dies führt zu Problemen und schädlichen Verhalten.
Der Buddhismus lehrt darum den Weg der goldenen Mitte. Er lehrt wahres Mitgefühl und Unterscheidungskraft. Das bedeutet auch, dass durch wahres Mitgefühl kein schädliches Verhalten gefördert wird und das wir nicht unser eigenes Wohlbefinden zum Wohle anderer opfern.
Im Mitgefühl finden wir einen Weg das Leiden und Probleme zu erkennen und dieses Leiden mit Hingabe und geeigneten Mitteln zu lindern. Mitgefühl ist der Mittelpunkt im lindern von Leiden, jedoch müssen auch klare Grenzen (der goldene Mittelweg) gesetzt werden. Gesunde Grenzen sind kein Mangel an Mitgefühl sondern spiegelt die Selbstfürsorge und Weisheit einer Person. Im Führen von Menschen sind diese Grenzen wie Leitplanken und werden durch gesetzte Ziele und der Unternehmenskultur unterstützt.
„Wenn du andere glücklich machen willst, zeige Mitgefühl. Wenn du selbst glücklich sein willst, zeige Mitgefühl.”
Konflikte zwischen Mitarbeitern können durch den goldenen Mittelweg achtsam gelöst werden. Dies wäre auf lange Sicht durch zu viel Sanftheit oder unangemessener Härte nicht möglich. Werden wir als Führungskraft mit schädlichem Verhalten von Anderen oder Mitarbeitern konfrontiert, können wir durch den goldenen Mittelweg mit Mitgefühl und Weisheit reagieren.
Wichtig ist dabei die Konflikte nicht zu vermeiden oder Gefühle zu unterdrücken. Dies bedeutet Konflikte mit Achtsamkeit, Offenheit, aktivem Zuhören anzugehen und bereit zu sein, die Dinge in der Perspektive anderer zu verstehen. Herrscht übertriebene Sanftheit entsteht eine Scheinharmonie. Konstruktive Dialoge aus denen Lösungswege entstehen, fördern die echte Harmonie und erleichtern das Verständnis und den respektvollen Umgang miteinander.
Aus all diesen Gründen und noch vielen mehr lohnt es sich sehr, den goldenen Mittelweg anzustreben und zu erlernen. Es erfordert jedoch ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse anderer. Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Diese zu erkennen und mit Mitgefühl und Emphatie zu handeln, ist dabei eine Herausforderung. Ein tolles Mittel dazu, ist das aktive Zuhören und die tiefe Konzentration auf sein Gegenüber.